Dass die Inquisition eigentlich eine feine Sache war, erfuhr man spätestens bei Mel Brooks – auch die Koblenzer Traditions-Metaller METAL INQUISITOR untermauern diese These und kehren nach fünf langen Jahren endlich mit ihrem dritten Studioalbum „Unconditional Absolution“ zurück.
Auch auf ihrer dritten Langrille geben sich die Koblenzer absolut trendresistent und erweisen sich schon mit dem Opener „Extinction“ als eine der besten NWoBHM-Kapellen der Bundesrepublik, denn bereits hier wird der absolut authentische 80er-Sound scheinbar mühelos aus der Hüfte gefeuert. Wie schon auf dem Vorgänger orientiert sich die Truppe auch auf „Unconditional Absolution“ in Sachen Songwriting wieder stark an Größen wie Diamond Head, Tygers Of Pan Tang, Saxon und wie sie alle heißen.
Allerdings haben sich METAL INQUISITOR diesmal eine weitaus bessere Produktion gegönnt: Toller, organischer Gitarrensound mischt sich mit einem schön präsenten Bass und als ob das noch nicht genug nach alter Schule klingen würde, trägt auch der Halleffekt auf dem Gesang zum charmanten Retro-Flair dieses Albums bei – an dieser Stelle sei auch erwähnt, dass das Schlagzeug so gut abgemischt wurde, dass beim Hören der Eindruck entsteht, Herr Havoc habe seine Schießbude direkt im heimischen Wohnzimmer aufgestellt.
Was die Songs angeht, so entsteht bei all dem Traditionsbewusstsein, dass METAL INQUISITOR an den Tag legen, natürlich der Eindruck, man habe den ein oder anderen Song schon anderswo gehört, aber dennoch wissen Nummern wie „Drowning Death“, „Satan’s Host“ und das an ganz frühe Metallica erinnernde „Suffer The Heretic To Burn“ ob ihrer bekloppten Titel von der ersten Minute an mitzureißen – METAL INQUISITOR machen keinerlei Hehl daraus, dass sie das Rad nicht neu erfinden wollen, sondern huldigen mit jeder Note der Glanzzeit des traditionellen Metal und das ist auch verdammt gut so.
Metal-Traditionalisten aufgepasst, hier kommt eine Kaufempfehlung: METAL INQUISITOR bleiben auch auf Album Nummer Drei ihrem Sound und damit einem ganzen Genre treu und klingen dank der aufpolierten Produktion so gut wie noch nie – schön, dass Ihr wieder da seid, Jungs!
Wertung: 8 / 10