Review The Neptune Power Federation – Can You Dig – Europe 2020 (EP)

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2020
  • Spielart: Heavy Metal

Kombiniert man die Theatralik von Ghost mit den fragwürdigen Künstlernamen von Avenged Sevenfold und dem Sound früher Proto-Metal- und Hard-Rock-Bands wie T-Rex, AC/DC oder Black Sabbath, erhält man eine so abgedrehte Truppe wie THE NEPTUNE POWER FEDERATION. Die Australier rund um Frontfrau Imperial Priestess Screaming Loz Sutch machen vor allem durch die extravaganten Kostüme der Dame von sich reden, spielen aber tatsächlich auch spannende Musik. Nachdem erst im letzten Jahr die aktuelle Scheibe „Memoirs Of A Rat Queen“ erschienen ist, legt die Band nun eine EP mit den Titel „Can You Dig – Europe 2020“ nach.

Die EP setzt sich aus vier Coversongs zusammen, zwei von Rainbow und zwei von Queen. Damit wagen sich THE NEPTUNE POWER FEDERATION an echte Schwergewichte der Gitarrenmusik heran, an denen schon so manch gestandene Band gescheitert ist. Und nein, auch die Australier werden den Originalen nicht gerecht. „Kill The King“ und „Long Live Rock ’n‘ Roll“ von Rainbow gehören zur Ursuppe des Heavy Metal und kommen auch als Cover herrlich knarzig und dreckig daher. Allerdings kleben THE NEPTUNE POWER FEDERATION regelrecht an den Originalen und haben den Songs nichts Neues oder Eigenes hinzuzufügen. Auch bei den Queen-Songs „Son And Daughter“ und „Tie Your Mother Down“ wagt sich die Truppe keinen Millimeter weg von den Original-Versionen. Damit widersprechen die Imperial Priestess und ihre Mannen sich selbst. Anstatt den Songs einen THE NEPTUNE POWER FEDERATION typischen, etwas verrückten Anstrich zu geben, gibt es 1:1-Kopien zu hören.

Aus musikalischer Sicht bietet „Can You Dig – Europe 2020“ also wenig Spannendes. Allerdings soll die EP das wohl auch gar nicht, vielmehr dient sie als eine Art Entschuldigung an die Fans von THE NEPTUNE POWER FEDERATION für die ausgefallene Tour 2020. Dadurch bekommt die Scheibe schon einen anderen Charme und man verzeiht den Australiern die fehlende Experimentierfreude.

Keine Wertung

Publiziert am von Juan Esteban

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