Interview mit Thomas „Sarke“ Berglie von Tulus

Die 1991 gegründeten TULUS sind gleichermaßen Vorgängerband von Khold und Sarke. TULUS-Schlagzeuger Thomas „Sarke“ Berglie erklärt in gewohnt wenig Worten, warum sich die Bands für ihn trotzdem unterscheiden, worin der Reiz des Coverartworks liegt und warum der Tod nicht nur alt, sondern alt alt sein muss.

Danke, dass du dir für dieses Interview Zeit genommen hast! Wie geht es dir?
Mir geht’s gut. Ich arbeite natürlich an neuer Musik und Texten. Immer!

Wie wirkt sich die Pandemie auf Norwegen aus – und welche Maßnahmen werden ergriffen? Kann man sich noch „frei bewegen“ oder gibt es Einschränkungen, wie hier in Mitteleuropa?
Wir können uns nicht frei bewegen, nein. Es ist ziemlich strikt. Wenn man Hausarrest hat, bekommt man eine Strafe, wenn man rausgeht. Aber in der Regel kann man gehen, wohin man will, solange nicht zu viele Menschen an einem Ort sind.

Ihr habt TULUS 1991 gegründet, im Jahr 2000 aufgelöst und 2006 reformiert. Wenn du eure Herangehensweise in den ersten neun Jahren vor der Pause und in den 14 Jahren nach der Pause vergleichst – was hat sich geändert und was ist gleich geblieben?
Die Art und Weise, wie wir an die Musik und die Texte herangehen, ist die gleiche. Wir proben genauso … vieles ist also gleich geblieben. Wir haben einen neuen Bassisten, das ist anders.

In der Pause habt ihr Khold als direkten Nachfolger von TULUS gegründet, bei denen Ihr immer noch aktiv seid und regelmäßig Musik veröffentlicht. Außerdem bist du auch mit Sarke sehr aktiv. Wie findet ihr zwischendurch Zeit für TULUS?
Wir arbeiten nur mit einer Band zugleich. Wie du sehen kannst, liegt zwischen den Veröffentlichungen von TULUS und Khold eine gute Zeitspanne. Sarke ist mein Soloprojekt, damit befasse ich mich also regelmäßig. Und ich muss nur zu 50% arbeiten, die anderen 50% sind Musik.

Musikalisch sind Khold und Sarke nicht weit weg von dem, was ihr mit TULUS macht, und die Besetzung ist auch fast identisch. Wie entscheidet ihr, welches Material ihr für TULUS und welches für die anderen Bands verwendet?
Für mich gibt es einen Unterschied zwischen den Bands. Ich bin bei jeder Band anders drauf, wenn ich Musik mache. Natürlich hätte ich einige der Riffs in jeder der Bands verwenden können. Aber für mich ist es klar, wohin die Riffs gehen, wenn ich sie schreibe.

Hat ein Lied jemals „den Besitzer“ gewechselt, hat es zum Beispiel bei Sarke/Khold statt bei TULUS geendet – oder umgekehrt?
Nein, das ist bisher nicht passiert. Aber vielleicht passiert das auch irgendwann mal.

Viele Musiker betreiben ein Solo- oder Nebenprojekt, um ein anderes Genre zu erkunden. Was ist deine Motivation, in vergleichsweise ähnlich ausgerichteten Bands zu spielen und deine Energien auf diese zu verteilen, anstatt sie in einem Projekt zu bündeln?
Für mich ist Sarke anders als TULUS und Khold. Ich finde, bei Sarke ist vieles anders als bei den anderen beiden Bands.

Das neue TULUS-Album trägt den Titel „Old Old Death“. Was ist die Idee hinter diesem Titel?
TULUS beschäftigt sich oft mit Dingen aus der Vergangenheit. Häufig geht es um Tod und Dunkelheit. Aber „alter Tod“ klingt, als wäre es nur eine Weile her. Wir wollten sicherstellen, dass klar ist, dass er wirklich sehr alt ist. Aus alten Zeiten. Der alte, alte Tod.

Wie würdest du das Cover interpretieren?
Es vermittelt das Gefühl der älteren True-Metal-Bands.

Und warum ist es die perfekte Visualisierung für dieses Album?
Es passt hervorragend zu unserer Musik. Es hat eine dunkle, kalte, alte, mystische Atmosphäre.

Wie würdest du die Musik von „Old Old Death“ in einem Satz beschreiben?
Es ist roher, primitiver, kalter, grooviger norwegischer Black Metal.

… und was macht das Album besser als das oder die vorherigen?
Ich bin nicht sicher, ob es besser ist. Ich bin auch mit unseren früheren Veröffentlichungen zufrieden. Frag mich in ein paar Jahren nochmal. Aber mir gefällt die Stimmung des Albums. Es ist live im Studio aufgenommen. Kein Klicktrack, keine Overdubs, kein Trigger, kein Kopieren und so weiter. Einfach pures Musikmachen.

Im Moment sind Konzerte weltweit kein Thema – betrifft euch das, war eine Tournee geplant? Oder wollt ihr „Old Old Death“ nicht live promoten?
Wir hatten zu Beginn der Coronakrise einen Auftritt. Wir hatten noch weitere Konzerte gebucht, aber die sind alle abgesagt. Aber wir werden wieder spielen, wenn es vorbei ist.

Wie betrifft euch die Corona-Pandemie als Band sonst?
Was Konzerte angeht natürlich – und mehr Zeit zu Hause, um neue Musik zu schreiben.

Vielen Dank für das Interview. Zum Abschluss ein kurzes Brainstorming: 
Covid-19-Pandemie: Langweilig
Europe: „Final Countdown“
Dein größtes Hobby neben der Musik: Trainieren.
Das erste Getränk, das du in einer Bar bestellen, ist …: Ich trinke nie.
Dein Lieblingsalbum im Moment: Slayer„Season In The Abyss“
TULUS in 10 Jahren: Aus und raus (das versuchen wir zumindest).

Die letzten Worte gehören dir:
Vielen Dank! Ich hoffe, die Leute hören sich unser Album mal an.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Publiziert am von

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert