Interview mit HaaN & Grimmdun von Svarttjern

Vier Jahre nach „Dødsskrik“ haben die schwedischen Black Metaller mit „Shame Is Just A Word“ nun ihr fünftes Album veröffentlicht. Schlagzeuger Grimmdun und Gitarrist HaaN erklären, warum Scham nur ein Wort ist, und warum die Black Metaller auf dem Album Exodus covern.

 

Hallo und vielen Dank, dass ihr euch Zeit genommen habt! Wie geht es euch?
Grimmdun: Hallo! Vielen Dank für Ihr Interesse an SVARTTJERN. Wir liegen wie immer knapp unter dem Durchschnitt.

Ihr neues Album trägt den Titel „Shame Is Just A Word“. Was ist die Idee hinter diesem Titel?
Grimmdun: Man kann mit Sicherheit sagen, dass alle Menschen von Zeit zu Zeit Gedanken, Ideen oder Gelüste haben, die aus verschiedenen gesellschaftlichen und religiösen Gründen als beleidigend und beschämend empfunden werden. Dieses Album feiert einige dieser Laster. Vielleicht muss man sich nicht immer hinter seiner Scham verstecken? Nimm sie an – Scham ist nur ein Wort!

Was sehen wir auf dem Cover, wie hängt es mit dem Titel zusammen?
Grimmdun: Wir haben mit einer großen Künstlerin der Osloer Metal-Szene gearbeitet, wie wir es schon früher getan haben. Wir haben ihr nur den Albumtitel gegeben und ihr die Freiheit gegeben, diesen auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Sie hat den Nagel auf den Kopf getroffen! Das Cover zeigt Personen, die mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert sind.

Ihr habt vier Jahre für das Album gebraucht – mehr als je zuvor. Warum war es diesmal notwendig?
Grimmdun: Wir waren in unserem Leben sehr mit anderen Projekten beschäftigt. Bier trinken und Drachen töten sind zeitaufwendige Hobbies.

Wie würdet ihr den Satz vervollständigen: Verglichen mit dem vorherigen Album ist „Shame Is Just A Word“ … ?
Grimmdun: … hässlicher und schöner zugleich!

Das Album dauert nur 35 Minuten – inklusive eines Cover-Songs. Warum habt ihr das Album so kurz gehalten?
HaaN: Qualität vor Quantität. Ich persönlich finde, dass alles über 30 Minuten in diesem Genre mehr als genug ist. Und zum Glück haben wir in unseren Plattenverträgen keine Mindestzeit vorgegeben. Außerdem waren vier Jahre vergangen seit unserem letzten Album. Wir hatten das Gefühl, dass wir genug Zeit mit der Vorproduktion verbracht hatten, ohne eine Million neuer Takes/Variationen für das neue Album machen zu müssen.

Eine sehr konkrete Frage: Ihr fadet den ersten Song aus – warum? Ich finde, hier geht die ganze Energie, die der erste Song aufbaut, wieder verloren.
HaaN: Nun, die Tracklist wurde erst festgelegt, als alle Stücke aufgenommen waren und wir ein Gefühl für das Album bekamen. Wir hielten „Prince Of Disgust“ für einen guten Anfang, der das Album angemessen repräsentiert. Was den Fade-out betrifft, so versuchen wir, wie bei allen vorherigen Alben, die Tracks  basierend auf Faktoren wie Tempo, Fades, Art des Tracks und so weiter aufeinander abzustimmen. Ich finde nicht, dass die Energie am Ende verloren geht, aber natürlich hast du ein Recht auf deine eigene Meinung.

Mit „Bonded By Blood“ habt ihr auf dem Album eine Thrash-Hymne gecovert. Warum genau dieses Lied?
HaaN: Das ist eine lange Geschichte. Wir hatten schon seit Jahren darüber gesprochen, ein Cover aufzunehmen. Wie viele andere Bands haben auch wir bei SVARTTJERN mit ziemlich schlechten Cover-Versionen von Stücken angefangen, die uns gefallen haben. Wir hatten einige verschiedene Optionen auf dem Tisch, als wir uns darauf einigten, erstmalig ein Cover auf ein Album zu packen – aber Exodus stach als No-Brainer heraus. Einfach deshalb, weil wir irgendwie alel mit Thrash Metal aufgewachsen sind und damit einem absoluten Klassiker Tribut zollen wollten.

Eure Musik ist im Allgemeinen sehr thrashlastig. Welche Bands haben euch besonders beeinflusst, welcher Thrash-Stil gefällt euch am besten?
HaaN: Ich könnte einige Bands aufzählen, die unsere Musik beeinflusst haben, aber ich denke, insgesamt ist es die Mentalität in der Szene, die uns am meisten anspricht. Die einfache „no-fucks given rock ’n‘ roll“-Mentalität ist SVARTTJERN. Was die Bands betrifft, nun … natürlich Exodus, Overkill, Testament, Slayer, Sodom, (frühe) Kreator und so weiter. Wir sind also ziemlich offen, wenn es um den Stil geht – sowohl die Bay Area als auch der deutsche Thrash taugt uns.

Werdet ihr mit diesem Album wieder auf Europa-Tournee gehen – sind Konzerte in Deutschland geplant?
HaaN: Ja! Wir stehen in direktem Kontakt mit einigen deutschen Open Airs für diesen Sommer, und werden hoffentlich bald wieder in Deutschland auf der Bühne stehen. Interessierte Organisatoren sollten sich ebenfalls bei uns melden!

Vielen Dank für das Gespräch! Zum Abschluss ein kurzes Brainstroming:
Slayer: fantastisch
Scham: Ist nur ein Wort (lacht)
Souza oder Rob Dukes: Souza
Deutschland: Ein großartiges Land – schöne Erinnerungen, auf und abseits der Bühne.
Dein Lieblingsalbum im Moment: Sepulcher – Panoptic Horror
SVARTTJERN in zehn Jahren: dicker und hässlicher denn je!

Nochmals vielen Dank für eure Zeit. Die letzten Worte gehören euch:
HaaN: Vielen Dank für das Interview und an alle Leserinnen und Leser. Wir hoffen, euch alle bald in im Pit zu sehen!

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Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
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