Review Mercenary – Architects Of Lies

Da sind sie wieder, die dänischen Melodic-Death-Metaller MERCENARY. Der Sound der Formation wird gerne von einigen Hörern mit den kommerziell erfolgreicheren Soilwork verglichen, in den Keyboardsounds lässt sich zudem eine Prise Evergrey finden. Mit „Architects Of Lies“ erscheint nun das fünfte Studioalbum der Dänen – und läutet dabei eine größere Veränderung im Bandgefüge und auch die eine oder andere kleinere Richtungsänderung im Bandsound ein: René Pedersen hat den Posten des Bassisten und die wichtige Rolle des Shouters/Growlers übernommen, der neben dem Klargesang und den hohen Gesangslinien von Hauptsänger Mikkel Sandager eine gewisse Brutalität einbringt.

Zuvor bestachen die Alben der Band noch mit mehr Progressivität, was sich auch in den Längen der Songs bemerkbar machte. Da gab es auch mal den ein oder anderen ausschweifenden Song, der die Acht-Minuten-Marke überschritt. „Architects Of Lies“ wirkt dagegen komprimierter. Natürlich liefern MERCENARY auch hier kein leicht bekömmliches Liedgut ab. Der Opener vereint aber schon alle Stärken der Band in sich und offenbart einen einprägsamen und starken Refrain. Im mal harten, mal melodiösen Riffing können beide Gitarristen an ihren siebensaitigen Gitarren überzeugen.

Der hohe Gesang trifft sicher nicht jedermanns Geschmack. Trotzdem hat die Band mit der variantenreichen Stimme eine Allzweckwaffe parat, mit der sie den Lyrics Verzweiflung und Schwermütigkeit einhauchen. Und auch wenn die Shouts und Growls von René Pedersen nicht immer mit einer großen individuellen Klangfarbe einhergehen, so werden sie doch bei den richtigen Stellen eingesetzt und liefern sich ein schönes Duell mit den Vocals des Leadsängers. Beispielsweise der Midtempo-Stampfer „Black And Hollow“ sorgt so für höchste Abwechslung im Songaufbau. Doch es gibt auch Schwächen: So klingt „I Am Lies“ zwar vergleichsweise eingängiger als die anderen Stücke, aber hier fehlt jedoch das gewisse Etwas. Der brutale Break in der Mitte kann dies allein auch nicht kompensieren.

Trotz alledem haben es die Dänen auf diesem Werk nicht verlernt, wie man abwechslungsreiche und melodiöse Stücke komponiert und auch teilweise den alten Melodic-Death-Metal-Helden huldigt, ohne sich an deren Härtegrad messen zu wollen. Um die metallische Musiklandschaft muss man sich wohl in unserem Nachbarland keine Sorgen machen. MERCENARY schaffen damit zwar keine revolutionäre Scheibe und auch das Vorgängeralbum „The Hours That Remain“ können sie nicht überbieten. Eine gute Alternative zu Soilwork und anderen Genrekollegen ist es aber allemal.

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Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. August 2019 von Metal1.info

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