Konzertbericht: Parkway Drive w/ Killswitch Engage, Thy Art Is Murder

26.01.2019 Arena, Leipzig


Seit Jahren veröffentlichen PARKWAY DRIVE qualitativ hochwertige Alben und touren unablässig, wobei sie stets großartige Shows abliefern. Mit der Zeit wuchs die Anhängerschaft der Band so weit, dass sie nun mit ihrem aktuellen Album „Reverence“ im Gepäck durch Arenen touren kann. Entsprechend namhaft ist auch der Support, der von niemand geringerem als KILLSWITCH ENGAGE kommt. Abgerundet wird das Tourpaket durch THY ART IS MURDER.

Die Australier eröffnen den Abend pünktlich und jugendfreundlich bereits um 19 Uhr. Wenig freundlich ist die Musik der Band, denn THY ART IS MURDER hauen dem Publikum brachialen Deathcore um die Ohren, der sich wenig um Abwechslung und sehr viel um Brutalität kümmert. Das kommt sehr gut an und auch der bereits recht hohe Füllstand der Arena lässt Rückschlüsse auf die Beliebheit der Truppe um Fronter C.J. McMahon zu. So gibt es bereits jetzt die ersten Pits und Crowdsurfer – eine Reaktion die bei der ersten Vorband nicht automatisch zu erwarten ist. So erweisen sich die 25 Minuten puren Geholzes als durchaus vergnügliche Veranstaltung.

  1. Dear Desolation
  2. The Purest Strain of Hate
  3. Holy War
  4. Reign of Darkness
  5. The Son of Misery
  6. Puppet Master

Doppelt so lange dürfen im Folgenden KILLSWITCH ENGAGAE auf die Bühne und der Grund dafür wird schnell offensichtlich. Nicht ohne Grund ist die Band beziehungsweise ihre Musik zum Inbegriff dessen geworden, was man moderner Weise unter Metalcore versteht. Bei einem tollen Sound kommen sowohl die harten Riffs von Adam D. voll zur Geltung, wie auch die in der Musik enthaltenen Melodien. Zudem kommen sowohl Klargesang als auch Screams von Sänger Jesse Leech sehr kraftvoll aus den Boxen, was der Musik insgesamt zusätzlichen Druck verleiht. So ist es kein Wunder, dass „My Last Serenade“ von der halben Halle aus voller Kehle mitgesungen wird, bei „Hate By Design“ kräftig mitgeklatscht wird und sich „My Curse“ als gewaltige Abrissbirne erweist. Starke Show einer stilprägenden Band, die live nach wie vor kontinuierlich abliefern.

  1. Strength Of The Mind
  2. The End Of Heartache
  3. Beyond The Flames
  4. My Curse
  5. Rose Of Sharyn
  6. In The Unblind
  7. Hate By Design
  8. No End In Sight
  9. Always
  10. My Last Serenade
  11. Alone I Stand
  12. In Due Time

Doch das ist kein Vergleich mit, was PARWAY DRIVE in den kommenden knapp eineinhalb Stunden abliefern werden. Der Auftritt beginnt bereits beeindruckend, als die Band – eingerahmt von vier Fackelträgern – quer durch die Halle einzieht und auf die Bühne klettert. Mit „Whishing Wells“ und „Prey“ gibt es direkt zu Beginn zwei Tracks des aktuellen Albums „Reverence“, die live deutlich härter rüberkommen, als auf Platte. Dass es danach mit „Carrion“ bereits sehr früh am Abend einen der größten Hits der Band gibt, zeigt das Vertrauen der Truppe in ihr neues Material. Dass dieses Vertrauen mehr als gerechtfertigt ist, wird sehr schnell sehr deutlich. Denn egal ob „The Void“, das zum Springen animierende „Absolute Power“, dass von Streichern auf Podesten untermalte „Writings On The Wall“ oder das groovige „Vice Grip“ – die neuen Tracks machen richtig Laune. Dies gilt allerdings nicht minder für Bandklassiker wie „Dedicated“ oder „Idols And Anchors“, bei denen der Härtegrad allerdings merklich höher ist. Untermalt wird die Show von PARKWAY DRIVE von einer starken Lichtshow, Knalleffekten, Funkenregen und Feuer, welches seinen Höhepunkt während „Crushed“ erreicht, als praktisch die halbe Bühne in Flammen steht. Dass Sänger Winston McCall bereits vor dem abschließenden „Bottom Feeder“ vollkommen ausgepumpt ist, hält ihn nicht davon ab, den Rausschmeißer zu einer großartigen Nummer zu machen, die ihr Finale in einer satten Menge Pyro findet, eher der Vorhang fällt.

  1. Wishing Wells
  2. Prey
  3. Carrion
  4. Vice Grip
  5. Karma
  6. Cemetery Bloom
  7. The Void
  8. Idols And Anchors
  9. Absolute Power
  10. Dedicated
  11. Writings On The Wall
  12. Shadow Boxing
  13. Wild Eyes
  14. Chronos
  15. The Colour of Leaving
  16. ——————–
  17. Crushed
  18. Bottom Feeder

PARKWAY DRIVE mussten für ihre letzten beiden Platten eine Menge Kritik einstecken. Doch nachdem man diese Songs live gesehen hat, ist klar, warum sie geschrieben werden mussten. Denn sie sind genau das Material, das es der Band ermöglicht, in Arenen zu spielen – verdient haben sie es längst. Wenn zu einem so großartigen Auftritt dann noch starke Supportbands hinzukommen, kann man unterm Strich nur von einem absolut gelungenen Abend sprechen. Und sich auf die künftigen Headlinershows der Australier freuen, denn in dieser Form gilt für PARKWAY DRIVE zweifelsohne „the sky is the limit“.

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Fotos von: Christoph Emmrich

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