Review Greenleaf – Hear The Rivers

Langsam aber sicher scheinen GREENLEAF einen mehr als stabilen Rhythmus gefunden zu haben, um neue Alben zu veröffentlichen. „Hear The Rivers“ ist nunmehr das vierte Studioalbum der Schweden, innerhalb von genau acht Jahren und auch der Abstand zum Vorgänger beträgt fast genau zwei Jahre. Dabei konnten GREENLEAF vor allem mit ihrem letzten Werk „Rise Above The Meadow“ einen großen Schritt nach vorn machen.

Nach einem ersten Hördurchgang, zeigt „Hear The Rivers“ zunächst aber nicht das Potenzial, um sich als sehr gutes Stoner- beziehungsweise Retro-Rock-Album zu etablieren. Der Sound der Schweden verortet sich zwar irgendwo zwischen Bands wie Graveyard, The Vintage Caravan, Kadavar und Truckfighters, aber die Abwechslung scheint GREENLEAF auf den ersten und zweiten Blick ein wenig zu fehlen. „Hear The Rivers“ erfordert also definitiv mehrere Durchläufe und ein genaues Hören, um den richtigen Zugang zu finden. Wenn dieser gefunden ist, offenbaren sich jedoch einige spannende Songstrukturen sowie gut ausgearbeitete Riffs und Melodiebögen.

Der Opener „Let It Out!” beispielweise macht seinem Namen alle Ehre. Das treibende Schlagzeug, die extrem eingängigen Melodien im Refrain und die sehr groovigen Bassläufe animieren unweigerlich zum Tanzen und Erinnerungen an The Vintage Caravan zu Zeiten ihrer ersten zwei Alben werden wach. Weniger tanzbar aber nicht minder interessant zeigt sich das extrem groovige „A Point Of A Secret“, welches auch direkt aus dem Hause Kadavar stammen könnte. Satte Bässe, feine Melodien und ebenfalls wieder ein sehr treibendes und doch abwechslungsreiches Schlagzeugspiel wissen hier zu überzeugen. Gleiches gilt in ähnlicher Form für das folgende „Good Ol’Goat“.
Mit „The Rumble And The Weight” folgt einer von zwei Songs, die die Fünf-Minuten-Marke knacken. Abwechslungsreiche Leads, gezielt gesetzte Rhythmuswechsel und vor allem die sich immer mehr steigernde Spielfreude während der zweite Songhälfte wissen zu gefallen. Mit dem leicht bluesigen „We Are The Pawns“ und dem später folgenden „In The Caverns Below“ bewegen sich GREENLEAF dann in Gefilden, welche sie ohne Probleme mit Graveyard teilen könnten.
Das längste Stück auf „Hear The Rivers“ findet sich dann ganz am Ende der Platte. „The Rivers Lullaby“ bringt es auf stolze acht Minuten Spielzeit und packt mit seiner dichten Atmosphäre nochmals richtig zu. Ein wirklich würdiger Abschluss.

Es scheint sich bezahlt zu machen, dass GREENLEAF, nach immerhin fast 20 Jahren Bandgeschichte, endlich so etwas wie ein halbwegs stabiles Line Up aufweisen können. Der große Gewinner auf dieser Platte ist aber trotzdem der neue Bassist Hans Fröhlich, der immer wieder mit seinem ausgezeichneten Spiel glänzen kann. Seine drei Mitstreiter beherrschen ihr Handwerk aber ebenso gut und so bleibt zu hoffen, dass dieses Line Up noch lange bestehen wird.

Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass GREENLEAF mit „Hear The Rivers“ doch ein sehr gutes Album abgeliefert haben, welches sein Potenzial eben nur nicht jedem sofort zeigen möchte.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Christoph Ilius

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert