Review Laudare – d.é.o.m.é.

Manchmal kann es auch schnell gehen – vor allem, bei jungen, motivierten Bands wie LAUDARE: Erst im September 2017 gegründet, ging es für die Leipziger bereits im Februar 2018 – begleitet von Tobias Häußler von farsot.an die Aufnahmen zum ersten Album „d.é.o.m.é.“, das das Trio nun in Eigenregie veröffentlicht hat.

Von „übereilt“ kann dabei keine Rede sein – hatten die drei Nachwuchsmusiker doch scheinbar von Anfang an eine klare Vision für die musikalische Umsetzung ihrer „Violent Poetry“, wie sie es selbst nennen: Bereits der Opener „Plethora“ erzeugt mit leisen Klängen und verzweifelter Stimme eine dichte Atmosphäre, die an A Forest Of Stars denken lässt. Doch darauf lassen sich LAUDARE nicht festlegen: Bereits das folgende „Balck Hole Reign“ überrascht mit so melodischem wie rockigem Black-Metal-Riffing und emotionalem Gesang, Tempowechseln und so vielen Stimmungswechseln, wie andere Bands nicht auf einem ganzen Album zu bieten haben.

So lassen LAUDARE auf das gefühlvolle Akustikstück „Collision …“ mit „… And Coherence“ einen so bunten wie gelungenen Mix aus ausgefuchsten Gitarre-/ Bassline-Arrangements und mitunter fast in Richtung Post-Hardcore abdriftendem Gesang vom Stapel: Heaven In Her Arms oder (im Schlusspart) Touché Amoré wären hier keine gänzlich abwegigen Vergleiche. Wirklich beeindruckend daran ist, dass LAUDARE große Teile des Albums live eingespielt haben – und das nicht nur sehr sauber, sondern auch mit extrem viel Gefühl. Nach einem weiteren Exkurs in Sachen Post-Black-Metal („Whoever Doesn’t Shine“) runden LAUDARE „d.é.o.m.é.“ im herrlich melancholischen „Nadir“ durch die Rückkehr zum verträumt-ruhigen Stil des Openers gekonnt ab.

All das kommt nur deswegen so gut zur Geltung, weil sich auch der Sound für Debüt mehr als hören lassen kann. Für ein perfektes Klangbild ist das Schlagzeug vielleicht einen Tick zu dumpf, oder sagen wir: zu brav abgemischt – und auch das ist im Kontext des ansonsten absolut stimmigen Sounds weniger Manko denn vielmehr Geschmackssache.

laudare“ beudetet im Lateinischen „loben“ – und wenngleich man LAUDARE mit der Namenswahl kein „fishing for compliments“ unterstellen möchte, gibt es an „d.é.o.m.é.“ doch reichlich zu loben: Ein individueller Stil, ein lebendiger Sound und ein alles in allem überzeugendes Konzept machen das Werk zu einem Debüt, dem man in keinem Belang anhört, dass man es hier eine junge Band bei ihren ersten musikalischen Schritten belauscht.

Wertung: 8.5 / 10

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