Es kommt manchmal vor, dass wir hier bei Metal1.info unserer eigenen Datenbank nicht trauen können. Bei dem Re-Release des ARMORED-SAINT-Klassikers “Symbol Of Salvation” war es wieder mal so weit. Das Label kündigte die Neuveröffentlichung der kultigen 1991er Scheibe an und keiner griff zu – warum auch, dachten wir uns, das Ding steht ja längst auf der Seite. Pustekuchen, tut es gar nicht! Deshalb folgt hier eine zwar verspätete, aber dafür umso lautere Würdigung des wohl wichtigsten Albums der Band.
Denn was ist „Symbol Of Salvation“ bitte für ein Meisterstück? Das Album bietet alles, was man sich von einer klassischen Heavy-Metal-Veröffentlichung wünschen darf: Eine saubere, aber nicht dick auftragende Produktion, tolle Gitarrenarbeit, klaren und packenden Gesang sowie hammerstarke Songs. Und gerade die haben ARMORED SAINT auf „Symbol Of Salvation“ gepackt, als gäbe es kein Morgen – man weiß gar nicht, wo man anfangen soll.
Natürlich gibt es starke Hymnen, wie das Eröffnungsstück „Reign Of Fire“, bei dem einen das treibende Drumming sofort in Beschlag nimmt. Oder das monströse „Symbol Of Salvation“ mit seinen Gangshouts im Refrain. Auf der anderen Seite stehen abwechslungsreiche Tracks, die mit Tempovarianz überzeugen, wie das geniale „Last Train Home“. Und ganz nebenbei zeigt die Band auf „Another Day“, wie man Spannungsaufbau auf einem Track macht: Langsam anfangen und sich steigern, das klingt zwar einfach, muss man aber erst einmal so gut hinbekommen wie ARMORED SAINT – Metallica wären stolz drauf. Selbst die unbekannteren und bisher auch noch nie zur Ehre einer Liveperformance gekommenen Tracks wie „Burning Question“ sind noch absolutes A-Material.
Stilistisch ist „Symbol Of Salvation“ noch stark in den 1980ern verwurzelt, obwohl es 1991 zuerst erschien. Es öffnet sich nur ganz zaghaft ersten Einflüssen der 1990er. Deutlich wird dies z. B. bei den Backing Vocals auf „Symbol Of Salvation“, die entfernt nach Guns n‘ Roses klingen. Aber mal ehrlich: In die frühen 90er wollen ja nur die wenigsten musikalisch zurück, das ist also ganz sicher keine Kritik.
Nun, das alles wusstet ihr ja wahrscheinlich längst. Was also bietet das Re-Release? Und hier wird es leider etwas dünn. Denn zusätzlich zum genialen Original wurden lediglich vier Demotracks mit auf die CD gepackt – und das auch nur auf die CD, die löblicherweise ebenfalls in großer Varianz gepressten LPs kommen ganz ohne aus. Und auch wenn die Klang- und Songqualität für Demotracks absolut klar geht: Die Tracks standen auch schon auf der Kompilation „Nod To The Old School“ von 2001, sind also nicht neu. Insofern bleibt dieses Re-Release eine Empfehlung für diejenigen, die das Original noch nicht haben. Sollte das bei euch der Fall sein: Zuschlagen!
Wertung: 9.5 / 10