Interview mit John Boecklin von Bad Wolves

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Supergroups haftet oft ein gewisser kommerzieller Beigeschmack an. Das hinter solchen Projekten aber auch ganz viel Herzblut und Freude an der Musik stecken können, zeigen Bands wie BAD WOLVES aus den USA. Wir sprachen mit Drummer John Boecklin über die Band und das Debüt „Disobey“.

Man kann euch mit Sicherheit als All-Star-Band bezeichnen. Wie kam es zur Gründung von BAD WOLVES?
BAD WOLVES begannen Mitte 2014, als ich Devildriver verließ und anfing, Songs für ein neues Projekt zu schreiben. Ich wusste, dass ich weiter der Musik nachgehen wollte, aber es war eine lange Reise, um herauszufinden, welcher Stil BAD WOLVES musikalisch ist.

Ihr habt euer Debüt „Disobey“ in verschiedenen Studios und bei verschiedenen Produzenten aufgenommen. Was war der Grund dafür?
Wir haben in vielen Studios aus dem einfachen Grund aufgenommen, dass die Platte über viele Jahre hinweg geschrieben wurde, so dass ein Ort unlogisch wurde. Als Tommy der Band beitrat, ließ er Joseph McQueen Vocals in L.A. machen, da er seine Arbeit liebt. Ich wählte Mark Lewis als Schlagzeuger und Produzent, weil ich in der Vergangenheit mit ihm gearbeitet habe und seine Drumsounds und seinen Input bewundere. Kane Churko war unsere Wahl, um die Radiosongs zu bearbeiten, da er so viel Erfahrung in dieser Abteilung hat. Wir hatten die Zeit auf unserer Seite, also gingen wir dahin wo wir wollten!

Das Album heißt „Disobey“ und zeigt einen bewaffneten Mann, der an einen Polizisten erinnert. Was bedeuten der Titel und das Cover?
„Disobey“ und das Cover sind Metaphern für viele Dinge. Für mich sind es die richtigen Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe und die viele für falsch halten. Unsere Kultur unterstützt einen dabei „sichere“ Entscheidungen zu treffen, die oft dazu führen, dass man in der Falle sitzt. Das eigene Denken führt zur Freiheit von Geist und Körper.

Ihr kombiniert viele verschiedene Musikrichtungen auf dem Album. Woher stammen eure Einflüsse?
„Disobey“ ist inspiriert von unserer kollektiven musikalischen Vergangenheit und hat das Ziel, diese nicht zu wiederholen. Deshalb klingt diese Platte wie nichts, was wir bisher gemacht haben, denn wir passen einen Sound nicht an einen früheren Kreativen an. Die Möglichkeiten waren grenzenlos. Dennoch wollten wir keine progressive oder experimentelle Band sein. Wir wollen mit Momenten der Technik und Geschwindigkeit geradeaus gehen.

In seiner Hauptband Divine Heresy benutzt euer Sänger Tommy Vext eine Menge Growls, aber bei BAD WOLVES verwendet er mehr Clean Vocals als Growls. War das seine Entscheidung oder braucht eure Musik einfach mehr Clean Vocals?
Die Band war von Anfang an ein musikalischer Bereich, wo melodisch sauberer Gesang die Tracks besser ergänzt.

Im Januar habt ihr eure Version von „Zombie“, dem größten Hit von The Cranberries, veröffentlicht. Habt ihr je daran gedacht, es nach dem plötzlichen Tod von Dolores O’Riordan nicht zu veröffentlichen?
Nachem Dolores gestorben war, beschlossen wir, dass die Welt unsere Version hören sollte, die sie liebte. Und dass es angebracht war, sie zu einem Tribut zu machen, bei dem wir alle Erlöse an ihre drei Kinder spenden.

Warum habt ihr euch entschieden einige Songzeilen in eurer Version von „Zombie“ zu ändern?
Bei der Änderung des Textes von „Zombie“, spürten wir die Stimmung des Liedes und seines Textes über den ungerechten Tod in zivilen Unruhen auch heute noch, überall. Also haben wir 2018 hinzugefügt, um das zu demonstrieren.

Habt ihr schon Pläne für eine Europatour, vielleicht sogar nach Deutschland?
Wir werden sicherlich Ende 2018 oder Anfang 2019 durch Europa touren. Wir können es kaum erwarten, da rüberzukommen und den Fans unsere Show zu zeigen!

Was sind eure Pläne für BAD WOLVES in den nächsten Jahren? Werdet ihr mehr Musik veröffentlichen oder ist BAD WOLVES eher ein One-Shot-Projekt?
BAD WOLVES werden mit Sicherheit noch viele Jahre lang mit neuer Musik auf Tournee gehen. Das ist die letzte Band, die ich jemals bei Null anfangen werde!

Danke für das Interview. Ich würde es nun gerne mit dem traditionellen Metal1-Brainstorming beenden.
Death Metal – Cannibal Corpse
Bier – Bud Ice
Comics – Leider bin ich da nie reingekommen.

Publiziert am von Juan Esteban

Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
Zur besseren Lesbarkeit wurden Smilies ersetzt.

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