Konzertbericht: Trivium w/ Power Trip, Venom Prison

12.04.2018 Stuttgart, LKA


Nachdem sie im letzten Jahr mit „The Sin And The Sentence“ ein überragendes Album vorlegen konnten, kommen TRIVIUM nun auf Tour durch Europa. Mit dabei sind die Senkrechtstarter POWER TRIP und die Hoffnungsträger VENOM PRISON.

Diese können sich bereits zu Beginn ihres Sets um 19:30 Uhr über ein sehr gut gefülltes LKA freuen, welches sie dann direkt abreißen. Denn VENOM PRISON hauen den Anwesenden ohne Gnade ihren knallharten Death Metal um die Ohren. Verschnaufpausen gibt es dabei lediglich in Form von heftigen Grooves und Grindcore-Passagen. Dabei beeindruckt neben den technischen Fähigkeiten auch das Songwriting – immerhin ist die Truppe erst mit ihrem ersten Album auf Tour. Dazu kommt die unheimliche Power, mit der Frontfrau Larissa alles zusammenschreit – ein absolut mitreißender Auftritt, der mit entsprechendem Jubel bedacht wird.

  1. Abysmal Agony
  2. Babylon The Whore
  3. Desecration Of Human Privilege
  4. Corrode The Black Sun
  5. Devoid
  6. Perpetrator Emasculation
  7. Womb Forced Animus
  8. Celestial Patricide
  9. The Primal Chaos

Klassischer Thrash steht im Folgenden auf dem Programm, denn die Amerikaner von POWER TRIP betreten als nächstes die Bühne. Mit ihrem letzten Album „Nightmare Logic“ konnten die Herren aus Dallas einen großen Erfolg für sich verbuchen – Tracks wie „Executioner‘s Tax (Swing of the Axe)“ machen deutlich, warum diese Band gerade so gehypt wird. Dabei wirken POWER TRIP ein bisschen wie eine Karrikatur der 80er, so originalgetreu spielen die Texaner ihren Thrash. Vielleicht liegt aber auch gerade hier das Erfolgsgeheimnis – nicht trotz, sondern gerade weil die Musik absolut keine Innovationen enthält, kann man die Band feiern, denn man kann sich darauf verlassen, was kommt.

  1. Soul Sacrifice
  2. Executioner’s Tax (Swing of the Axe)
  3. The Hammer of Doubt
  4. Divine Apprehension
  5. Nightmare Logic
  6. Crucifixation
  7. Murderer’s Row
  8. Firing Squad
  9. Manifest Decimation

TRIVIUM jedoch stets eine Macht. Auch wenn nach dem Umbau noch fast 20 Minuten vergehen, bis die Band die Bühne betritt, ist der Empfang geradezu frenetisch. Die Truppe zeigt sich am heutigen Abend genauso motiviert wie die Anwesenden, sodass einer tollen Show nichts im Wege steht. Zu dieser trägt der Sound seinen Teil ebenso bei: Druckvoll hämmern Tracks wie „Betrayer“ oder „Becoming The Dragon“ aus den Boxen, ohne dass dabei jedoch die Feinheiten der Kompositionen im Klang verschwinden. Das hilft besonders dem Gitarrenspiel von Corey Beaulieu, der erneut grandios spielt. Und so kombinieren TRIVIUM auf großartige Art und Weise heftiges Geknüppel mit tollen Melodien und Mitsing-Refrains wie bei „Until The World Goes Cold“. Genau diese Verknüpfung von Härte und Zugänglichkeit ist es, die TRIVIUM von der Konkurrenz abhebt, sodass bei „Heart From Your Hate“ das gesamte LKA wie ein Mann springt, ehe die Band sich mit „Beyond Oblivion“ von der Bühne verabschiedet. Natürlich nicht für lange, denn drei Songs hat die Truppe noch im Köcher, ehe nach „In Waves“ – welches heute schlicht zum Niederknien ist – und rund 100 Minuten endgültig Schluss ist.

  1. The Sin And The Sentence
  2. Throes Of Perdition
  3. Betrayer
  4. Ascendancy
  5. Sever The Hand
  6. Inception Of The End
  7. Until The World Goes Cold
  8. Becoming The Dragon
  9. Thrown Into the Fire
  10. Strife
  11. Caustic Are The Ties That Bind
  12. The Heart From Your Hate
  13. Beyond Oblivion
  14. Encore:

  15. Shattering The Skies Above
  16. Pull Harder On The Strings Of Your Martyr
  17. Capsizing The Sea
  18. In Waves

Drei hochmotivierte Bands, die sich stilistisch alle voneinander unterscheiden und starke Shows hinlegen – was will man mehr? VENOM PRISON zeigen, dass der Underground lebt, POWER TRIP huldigen den Traditionen und TRIVIUM sind Live nach wie vor eine Macht und können sich zu Recht über ein ausverkauftes LKA freuen. Es gibt wenig bessere Möglichkeiten, seinen Donnerstagabend zu verbringen.

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Fotos von: Christoph Emmrich

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