Wenn (Ex-)Mitglieder von Dark Funeral, Devian, Diabolical und Facebreaker ein neues Projekt gründen, darf man als Liebhaber von Extreme Metal schon mal aufhorchen. ZORNHEYM hat Gitarrist Zorn die neue schwedische Formation getauft – der gleiche Name, den Zorn selbst während seiner Zeit als Bassist bei Dark Funeral trug. ZORNHEYM haben nun ihr Debütalbum „Where Hatred Dwells And Darkness Reigns“ fertiggestellt und präsentieren dieses über Non Serviam Records.
Von den neun Songs, die das Album zu bieten hat, sind im Grunde nur sechs tatsächliche Songs und die anderen drei eher mäßig sinnvolle Interludes. Das erklärt auch, warum die Platte trotz eigentlich üblicher Songanzahl gerade einmal eine Laufzeit von 37 Minuten aufweist. Doch wen interessiert schon Quantität, ist es doch die Qualität, die letztlich zählt. Und die Qualität der Stücke ist erfreulich hoch.
Mit „The Opposed“ eröffnen die Schweden „Where Hatred Dwells And Darkness Reigns“ gleich mit einer Menge Groove und Ohrwurmpotential. Der stampfende Track verdeutlicht direkt, dass man es hier trotz Debüt nicht mit blutigen Anfängern, sondern mit erfahrenen, professionellen Musikern und Songwritern zu tun hat. Irgendwo zwischen dezent symphonischem Death und Black Metal schieben die Songs allesamt gleichermaßen kraftvoll und wissen sowohl mit genreüblichem Geknüppel als auch mit filigranem Riffing zu gefallen.
Mit gelungenem Clean-Gesang arbeiten zudem die beiden melodischen, fetzigen Stücke „Trifecta Of Horrors“ und „Whom The Night Brings…“, die nicht nur aufgrund der Streicherarrangements, sondern auch in Sachen Gitarrenarbeit stark an Septicflesh zu Zeiten von „The Great Mass“ erinnern. Mit dem Unterschied, dass die Cleanvocals hier nicht seltsam nasal und wackelig klingen. Dass die Musiker sich dafür Hilfe von Gastsängern geholt haben, zahlt sich definitiv aus. „Decessit Vita Patris“ nutzt dieses Gesangselement ebenfalls, setzt aber zusätzlich eine bedrückende Kinderstimme ein, die dem Ganzen noch einen zusätzlichen Creep-Faktor verleiht.
Obgleich einige der Streicherelemente arg synthetisch klingen, die Choreinsätze etwas arg kitschig wirken und die Gitarren einen Tick weniger schneidend sein könnten, kann die Scheibe insgesamt auch mit einer sehr kraftvollen, modernen und hochwertigen Produktion punkten. Diese verleiht den Songs den nötigen Biss und Druck, den die Extreme-Metal-Tracks definitiv brauchen, um ihre mitreißende Wirkung vollends entfalten zu können.
Mit „Where Hatred Dwells And Darkness Reigns“ ist ZORNHEYM ein fantastisches Debüt geglückt, das sich hinter vergleichbaren Nischen-Genre-Arbeiten wie denen von Septicflesh oder Fleshgod Apocalypse kein bisschen verstecken muss. Auch wenn die Streichersounds noch nicht nach realem Orchester klingen (wie auch, ohne das Budget?) und das Album ruhig ein wenig länger hätte ausfallen dürfen, liefern die Schweden hier ein durchgehend Freude bereitendes, symphonisch angehauchtes Extreme-Metal-Werk ab, das der Band hoffentlich gleich zu Beginn den nötigen Aufwind verschafft.
Wertung: 8 / 10