THE BIRTHDAY MASSACRE melden sich nach drei Jahren mit einer via Crowdfunding finanzierten Platte zurück, welche die Nachfolge vom nur gering in Erinnerung bleibenden „Superstition“ (2014) antritt. Ein schwacher Vorgänger ermöglicht einer Band mit dem aktuellen Album für mehr Begeisterung sorgen zu können, sodass der pure Optimismus dazu führt, in THE BIRTHDAY MASSACREs siebtes Album „Under Your Spell“ mehr Hoffnung zu setzen.
Eine Hoffnung, die nicht grundsätzlich, sondern nur bedingt enttäuscht wird. Nicht grundsätzlich, da sich der aktuelle Silberling der Kanadier nach den ersten Durchläufen mehr in die Gehörgänge frisst als das durchschnittliche „Superstition“; nur bedingt enttäuschend ist „Under Your Spell“, weil es auch dieser Scheibe nicht gelingt, an die packende Dynamik eines „Walking With Strangers“ (2007) anzuknüpfen. Wenn nach genau einer Dekade zwischen diesem – mit Hinblick auf die Diskografie von THE BIRTHDAY MASSACRE gemünzten – Überalbum und dem Status Quo lediglich dürftige Veröffentlichungen liegen, sollte allerdings auch dem eingefleischtesten Fan klar sein, dass es das Sextett wohl nicht mehr zu schaffen vermag, an die herausragende Klasse vergangener Jahre anzuknüpfen.
Und so gestaltet sich auch „Under Your Spell“ als eine Platte, die in Gänze nicht überzeugen kann, jedoch mit einzelnen Tracks an die Kraft alter Hits erinnert. Besonders mit ihrem nur minimalistisch arrangierten und doch sehr eingängigen Titeltrack, dem melodischen „Counterpane“ sowie dem überraschend düsteren, Gänsehaut bereitenden „No Tomorrow“ haben THE BIRTHDAY MASSACRE drei Songs komponiert, die das beinah vergessene Talent der Kanadier wieder auf die Agenda ruft. Zwischen diesen Liedern wartet „Under Your Spell“ mit weniger Ohrwurm-Potenzial, aber dennoch guten Nummer auf, die sich zu Beginn nur verhalten in die Erinnerung schleichen, dort allerdings nach mehrfachem Hören verharren.
THE BIRTHDAY MASSACRE klingen zwar stellenweise weniger opulent, dafür aber wesentlich minimalistischer als gewohnt; etwas, was sich nicht negativ auf „Under Your Spell“ auswirkt, allerdings die Aufwärmphase mit dem Album verlängert. Den Feinheiten der Kompositionen gelingt es nur bedingt, das Alleinstellungsmerkmal des Tracks in den Fokus zu rücken. Der vergleichsweise zurückhaltende Gesang von Sängerin Chibi stellt somit ein Sinnbild für die gesamte Platte dar: Gut, aber gedrosselt, vorsichtig und lauernd. Schlussendlich handelt es sich bei „Under Your Spell“ nicht um den großen, aber immerhin um einen beachtlich hohen Wurf.
Wertung: 7 / 10