Review Rogue One: A Star Wars Story (Official Motion Picture Soundtrack)

  • Label: Universal
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Soundtrack

Zehn Jahre lang war es recht ruhig um die Star-Wars-Filme. Seit im letzten Jahr jedoch mit „Das Erwachen der Macht“ eine neue Episode startete, steht uns mindestens bis 2019 jedes Jahr ein neues Leinwandabenteuer aus der Welt von Star Wars ins Haus. Denn jährlich zwischen zwei Filmen der Episodenreihe startet ein Spin-Off in den Kinos, das eine Geschichte abseits der Haupt-Saga erzählt.
Hiervon bleibt selbstverständlich auch die Musikwelt nicht unberührt, wird jeder neue Star-Wars-Film doch auch mit einem zugehörigen Score ausgestattet. Der bisherige Verantwortliche für die Star-Wars-Sountracks, John Williams, überlässt seinen Posten als Star-Wars-Komponist dieses Mal aber MICHAEL GIACCHINO. Dieser steht mit „Rogue One: A Star Wars Story“, dem Soundtrack zum diesjährigen, gleichnamigen Spin-Off, vor sehr hohen Erwartungen, die es zu erfüllen gilt.

Dass es nach sieben Filmen und damit sieben Soundtracks aus der Feder von John Williams nicht leicht ist, sich an einen neuen Komponisten zu gewöhnen, ist nachvollziehbar. Zuvorderst sei aber erwähnt, dass MICHAEL GIACCHINO die sehr großen Fußstapfen ansprechend füllt und mit „Rogue One: A Star Wars Story“ ein Soundtrack-Album abliefert, das genau den orchestralen, wuchtigen Bombast bietet, den der Hörer von den bisherigen Star-Wars-Scores kennt und schätzt. Zudem klingt sein Schaffen in jeder Minute nach Star Wars: MICHAEL GIACCHINO greift zum Teil Elemente aus den Werken John Williams‘ auf, sodass etwa das berühmte und äußerst prägnante „The Force Theme“ in den Stücken zum neuen Film Verwendung findet, führt aber in erster Linie völlig neue Motive ein. Bemerkenswert wie erleichternd ist dabei, dass diese durchgehend mit Star-Wars-Atmosphäre punkten und überzeugen können. Es sind Stücke, die so klingen, als seien sie für nichts anderes als Star Wars geschrieben worden und überzeugen hierdurch sowohl als Begleitung im Film als auch davon losgelöst in der Form des vorliegenden Soundtrack-Albums.
21 Stücke auf 70 Minuten Musik verteilt sind freilich nicht einfach schnell zu erfassen. Und dass sich bei dieser Fülle an Nummern nicht nur Highlights finden, sondern auch weniger auffallende (deswegen aber nicht schwache) Augenblicke, ist ebenfalls nachvollziehbar. Dennoch liefert MICHAEL GIACCHINO mit Stücken wie dem bedrohlichen „A Long Ride Ahead“, „Krennic’s Aspirations“, das ein uns gewiss allen bekanntes Star-Wars-Thema zitiert, dem majestätischen „Rogue One“ oder dem bombastgeladenen „Hope“ nur ein paar von vielen großartigen musikalischen Momenten. Und wenn „Jedha City Ambush“ mit seinen treibenden, Spannung erzeugenden Arrangements aufwartet, stellt der Komponist seine Kompetenz unter Beweis, intensive Kampfszenen wie die dazugehörige Sequenz aus dem Film gekonnt und passend zu untermalen.

Innerhalb von vier Wochen ein derartiges Soundtrack-Album zu komponieren, ist gewiss eine bemerkenswerte Leistung. Mehr Zeit hatte MICHAEL GIACCHINO in der Tat nicht, da er für den Komponisten Alexandre Desplat einsprang, der das Projekt zuvor verlassen hatte. Doch, und darauf kommt es letztendlich an, auch von diesem Umstand losgelöst betrachtet ist „Rogue One: A Star Wars Story“ ein Score, der es in sich hat. Obgleich es vielleicht keine derart markanten und die Jahrzehnte überdauernden Stücke wie „The Imperial March“ oder „Duel Of The Fates“ von John Williams hervorbringt, strotzt das Soundtrack-Album voller Star-Wars-Atmosphäre, die sowohl durch die bekannten, eingearbeiteten Themen als auch völlig neue, aber gelungene Kompositionen getragen wird. Letztlich also ein sehr guter Score zu einem im Übrigen nicht weniger guten Film, weshalb Star-Wars-Freunde dieses Jahr sowohl auf der Leinwand als auch auf der Musikanlage einen Grund zur Freude haben.

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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