Alle Jahre wieder verirrt sich mal eine Promo in einen Briefkasten, wo sie vielleicht nicht unbedingt hingehört. Aber das kommt davon, wenn man mit eigenartigen Genrebezeichnungen Aufmerksamkeit auf sich lenkt. NIM VIND kommen aus Kanada und spielen „Vamipre Rock“. Wobei es sich darum handelt, präsentieren die vier Herrschaften auf dem neuen Album „The Stillness Illness“.
Eingeleitet wird das Album mit dem Song „Killig Saturday Night“ von der gleichnamigen Single. „Vamire Rock“ entpuppt sich dabei in meinen Ohren ziemlich schnell als einer dem Punk wohl nicht sehr weit entfernten Richtung. Zügig geht man zu Werke, wenn auch nicht allzu schnell, die Gitarrenriffs und Bassläufe scheinen nicht mörderisch schwer zu sein, setzen sich teilweise aber doch ziemlich flink in den Gehörgängen fest, Sänger Nim Vind macht einen ordentlichen Job, dazu gesellen sich spartanisch einige Keyboards. Bislang ist nichts dabei, was mich vom Hocker hauen würde. Leider trifft das im Folgenden auch auf die meisten Songs zu. Ist die erste Hälfte bis „Suicide Part“ noch einigermaßen zackig unterwegs, läutet der absolute Softrocker „The Radio-Active Man“ die eher gemächliche zweite Runde ein, vor allem gegen Ende erlahmt der Fuß auf dem Gaspedal doch beinahe unerträglich. Vorher bekommt man ein paar ganz gute Nummern zu hören, vor allem „Hadron Collidor“, „The 21st Century“ und eben „Suicide Part“. Neben dem erhöhten Wiedererkungswert von NIM VIND wiedererkennt man hier auch eine Band, die sicher Pate gestanden haben dürfte – und dies nicht nur aufgrund eines ziemlich ähnlich klingenden Songtitels. Die Rede ist natürlich von „Bad Religion“, die mittlerweile wohl Generationen von Punkbands inspiriert haben dürften.
Warum es beim Rest nicht so klappen will, weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau. Wie schon angedeutet, kann man den Musikern bezüglich ihrer Darbietungen im technischen Bereich kaum einen Vorwurf machen, Punk ist eben nicht der Stil, der großartige Griffbrettheldentaten verlangt. Die Stimme finde ich sogar ziemlich cool, aber unter dem Strich fehlt das, was spannende Musik jeder Sparte nun mal ausmacht: die Lust, die Songs wieder zu hören. Ist man durch mit „The Stillness Illness“, legt man ohne Gewissensbisse die nächste Scheibe ein und es fehlt einem an wenig im weiteren Leben. Mitschuld könnte die eher schlappe zweite Hälfte sein, ein wenig mehr Schwung hätte dem Ganzen sicher gut getan.
Die Promo wird mit dem Aufruf, die CD laut zu hören, geziert. Auch dies habe ich mehrfach getan, leider kann ich trotzdem nicht allzu viel Positives dazu sagen. Den Jungs gebe ich zwei Ratschläge mit auf den Weg: zum einen sollten sie sich auf ihre Stärken konzentrieren und Nummern mit Elan schreiben, außerdem sollten sie auf die nächste Promo draufschreiben, was wirklich drin ist, dann landet die Scheibe vielleicht auch bei einem Redakteur, der mehr damit anfangen kann als ich. Handwerklich ok, das reicht aber nicht für mehr als
Wertung: 4 / 10